Marcos Kaluga Bericht

02.09.2016 10:24:00 / Sponsoring / Kommentare 0

Marco Kreische im Team seit 2013

Open Run-Archery European Cup ( 1 Stage )

Viel hat sich innerhalb des letzten Jahres im Bogenlaufen getan. Nachdem Russland 2015 einen zusätzlichen internationalen Wettkampf ausrichtete und die Niederlande ihre Wettkämpfe in einer ersten offenen Cupwertung zusammenfassten, ist nun die Zeit für eine echte internationale Cupwertung gekommen. Vom 25. bis 29. August fand dazu in Russland der erste von insgesamt 4 Wettkämpfen dieser neuen Serie statt, die "Open Run-Archery European Cup" genannt wird.
Da es noch kein einheitliches Regelwerk im Bogenlaufen gibt, ist diese erste internationale Cupserie für die Organisatoren gleichzeitig eine Gelegenheit verschiedene Regelwerkanpassungen und Turniermodi zu testen. Russland setzt dabei derzeit als einziges Land auf Einzelstartrennen, die eine besondere Ausrüstung erfordern. Da beim Einzelstartrennen kontinuierlich Schützen an den Schießstand gelangen, können Pfeile nicht gezogen werden, sondern müssen von den Zielen abprallen, weshalb nur sehr robuste Aluminiumpfeile mit rundgeschliffenen Spitzen in Kombination mit Gummi-Zielen verwendet werden. Zudem können die Pfeile dabei nicht am Schießstand abgestellt werden, sondern sind beim Lauf mitzuführen.

KlappscheibenPfeilsuche

Gemeinsam mit 3 Teamkollegen des frisch berufenen DBSV-Nationalteams und 3 weiteren Deutschen ging es zunächst von Berlin aus mit dem Flugzeug nach Moskau, von wo uns ein Kleinbus des Veranstalters ins 3 Stunden entfernte Kaluga brachte.
Nach Eröffnungszeremonie und ausgiebigem Einschießen auf die Gummi-Klappscheiben stand der Samstag ganz im Zeichen der Sprintwettbewerbe. Dabei galt es 3 Laufrunden zu je 400 Metern und 2 dazwischen liegende Schießserien zu je 4 Zielen schnellstmöglich zu absolvieren. Die erste Serie war stehend, die zweite kniend zu schießen. Um die Risikobereitschaft der Schützen zu schnellem, unterhaltsamem Schießen zu erhöhen, standen pro Schießserie 6 Pfeile zur Verfügung.

alle zusammen antretendie Damenrunde

Um ins Sprintfinale einzuziehen mussten sich die Teilnehmer zuvor in mindestens 2 Qualifikationsrennen bewähren. Das erste davon war ein Einzelstartrennen. Im 30-Sekunden-Takt begaben sich die 31 Teilnehmer und 27 Teilnehmerinnen nacheinander in den Wettlauf gegen die Uhr. Die je 8 zeitschnellsten zogen direkt ins Halbfinale ein, alle anderen mussten die restlichen Halbfinalplätze in einem der Viertelfinalläufe erringen. Viertelfinale, Halbfinale und Finale wurden als Massenstartrennen im direkten Vergleich ausgetragen. Mit einer Einzelstartzeit von 5 Minuten und 17,4 Sekunden schaffte ich die direkte Halbfinalqualifikation auf Rang 3.

Marco als EinzelstarterHalbfinaleknieender Schuss

In meinem Halbfinale freute ich mich über das Wiedersehen mit dem Russen Zorigto Lupsanov, der bei den Deutschen Meisterschaften der letzten Jahre regelmäßig auf dem Podest zu finden war. Nach einem zackigen Lauf von nur 5 Minuten und 6 Sekunden und ohne Fehlschüsse überquerten wir die Ziellinie selbst für das elektronische Zeitnahmesystem exakt zeitgleich und zogen mit der schnellsten Halbfinalzeit ins Finale ein. Im Finale lief es dann für mich ähnlich gut. Mit dem Tempo des erstplatzierten Roman Letyagin konnte ich am Ende aber nicht ganz mithalten und bekam die Silbermedaille.

Sprintfinale HerrenSiegerehrung MännerHerzlichen Glückwunsch Marco

Am Sonntag standen dann ein Langdistanzlauf und ein Staffelwettbewerb auf dem Programm. Der Langdistanzlauf wurde im Einzelstartmodus gegen die Uhr ausgetragen. Es waren 4 Laufrunden zu je 800 Metern und 3 Schießserien zu absolvieren. Für jedes der 4 Ziele einer Schießserie stand diesmal nur 1 Pfeil zur Verfügung. Ich ging als einer der letzten an den Start und konnte so zuvor die Läufe anderer Starter mitverfolgen. Einige schienen mir läuferisch überlegen und nachdem er am Vortag leer ausging, war insbesondere Zorigto hochmotiviert. Beim Start war mir klar, dass ich nur mit fehlerfreiem Schießen Medaillenchancen hatte. Die erste Schießserie klappte fehlerfrei. Durch eine kurze Nachlässigkeit beim Kniendschießen war es dann aber passiert und ich kassierte in der zweiten Serie die erste Strafrunde. Ohne Risiko war nun nichts mehr zu gewinnen. Höheres Lauftempo und schnellerer Schießrhythmus mussten her, forderten am Ende aber ihren Preis. Mit insgesamt 3 Strafrunden landete ich nach 14 Minuten und 10,5 Sekunden auf Platz 6. Platz 1 ging an den überglücklichen Zorigto mit 13 Minuten und 9,4 Sekunden.

Zorigto herzlichen Glückwunsch auch für dichMarco und Zorigto zusammenSiegerehrung

Wer jetzt noch Kraft hatte, freute sich auf den abschließenden Staffelwettbewerb. 12 Teams aus jeweils einer Frau und einem Mann liefen im direkten Vergleich. Jeder der Staffelpartner absolvierte 2 Laufrunden zu 800 Metern und eine stehende Schießserie bevor er an den Partner übergab. War der zweite Partner ebenfalls fertig, musste jeder noch einmal die gleiche Strecke mit einer knienden Schießserie absolvieren. Wie im Sprintwettbewerb standen hier wieder 6 Pfeile für die 4 Ziele einer Schießserie zur Verfügung. Zusammen mit Staffelpartnerin Sandra-Verena Borrack schaffte ich es auf Rang 5.

StaffelstartÜbergabe der Staffel

Anschließend ließen wir das Wettkampfwochenende beim gemeinsamen Bowling mit den 7 Startern des französischen Teams ausklingen und flogen am Montag heimwärts. Der zweite Wettkampf des Open Run-Archery European Cup findet am 1. und 2. Oktober in Paris statt. Mehr Infos dazu gibt es:  HIER

Eine Videodrohne der Firma SkyMove war auch in diesem Jahr wieder hautnah dabei und wird wohl bald ihre Aufnahmen preisgeben.

Teilnehmer Deutschand und Frankreichalle zusammen

 

 

 

 


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