Bogensport-Begriffe
von A wie Archery bis Z wie Zuggewicht
Fachbegriffe erklärt...
A
Alles ins Gold
Spruch der Bogenschützen, die auf farbige Ringscheiben schießen (das Zentrum der Zielauflagen ist gelb).
Alle ins Kill
America-Round
Bei der America-Round / American-Round wird nicht - wie sonst üblich - auf metrische Distanzen geschossen, sondern auf in Yards gemessene Entfernungen. Es gibt jeweils eine Runde mit 30 Schüssen je Teilnehmer auf 60 Yards, 50 Yards und 40 Yards (54,86 m - 45,72 m - 36,58 m), Schütze A :40y, 30y, 20y je 30 Pfeile, Schütze B: 3 X 25y je 30 Pfeile, Schütze C: 2 x 15y je 30 Pfeile. Das Ziel ist eine 122 cm Auflage. Die Wertung erfolgt pro Farbe : Gold zählt 9 Punkte, Rot zählt 7, Blau zählt 5, Schwarz zählt 3 und Weiß ergibt 1 Punkt.
Anker(punkt)
Position der Zughand bei vollem Auszug. Der Punkt, an dem der Tab oder die Hand und Sehne, das Gesicht des Schützen berührt. Er sollte immer an der gleichen Stelle liegen; meist Hand oder Tab unter dem Kinn und die Sehne mittig Kinn und Nase.
Archer´s Paradox
Phänomen, dass der Pfeil sich im Abschuss verbiegt, um den Bogen herum windet und im freien Flug wieder beruhigt. Dies erklärt die Bedeutung des Spine-Wertes.
Archery
engl.: Bogenschießen
Armschutz
Ein Stück festen Materials, das dazu dient, den Bogenarm von einer schmerzhaften Berührung mit der Sehne zu schützen. In der Regel ist der aus Leder oder einem lederähnlichen Material gefertigte Armschutz an der Innenseite des Unterarms befestigt. Für Anfänger empfiehlt sich ein Armschutz, welcher Unter - und Oberarm schützt. Historischer Armschutz war auch aus Knochen, Horn, Holz oder Stein.
Auflegen (Nocking)
Den Pfeil zur Vorbereitung eines Schusses auflegen, d.h. an der Sehne festklemmen oder anlegen.
Aufspannen (Bracing)
Das Biegen des Bogens und Einfügen der Sehne am oberen Nock in Vorbereitung eines Schusses. Die auf der ganzen Welt unterschiedlichen Weisen einen Bogen aufzuspannen sind ein interessantes Studienfeld.
Auszug
Das Spannen des Bogens. Auszugslänge ist die in Inch angegebene Distanz, über die der Schütze den Bogen spannt um zu seinem Ankerpunkt zu gelangen. Gemessen wird dabei von der Vorderkante des Bogens. Hiernach richtet sich die nötige Pfeillänge. Ebenso sollte der Bogen zur Auszugslänge des Schützen passen.
D
D-Profil
Querschnittform der Wurfarme eines engl. Langbogens. Der Bogenrücken ist weitgehend gerade, höchstens leicht gekrümmt (entsprechend der natürlichen Krümmung der Stammaußenseite). Die Bauchseite ist gerundet. Die Abrundung kann dabei, bezogen auf einen perfekten Halbkreis, flacher (brotförmig) oder steiler (parabolisch) ausfallen. Flachere Formen sind weniger leistungsfähig, aber auch weniger fehleranfällig.
Dacron
Eine Garnfaser und bevorzugtes Sehnenmaterial für Vollholzbogen. Der Polyester-Abkömmling hat eine begrenzte Elastizität, was schonend für Holzbogen ist, da der Abschussschock abgefedert wird.
Dämpfer
Büschel aus Fell, Wolle oder Gummi, werden zur Geräuschdämmung in die Sehne eingeflochten.
Daumenring
Daumenschutz aus Horn, Metall oder Leder gegen die Zugkraft der Sehne, bei der vor allem im asiatischen Kulturkreis verbreiteten Schießtechnik: Die Sehne wird statt mit drei Fingern mit dem Daumen gezogen. Dies erfordert, dass der Pfeil an der anderen Seite des Bogens anliegt, also bei Rechtshandschützen rechts! Sondertypen werden auch aus Stein gefertigt, z.B. chinesische Daumenringe, die normalerweise nicht das äußerste Daumenglied schützten. Bei den Persern wird der Daumenring Sefin genannt.
DBSV
Deutscher Bogensportverband
Deflex
Von einer deflexen Bogenform spricht man, wenn der Bogen auch im entspannten Zustand in Zugrichtung gebogen ist. Die meisten Vollholzbogen ohne Backing entwickeln einen leichten Deflex in Folge des Stringfollows. Deflex gebaute Mittelteile erhöhen die Standhöhe (bei kurzen Bogen ein Trick gegen Holzüberlastung) und erleichtern (bei Recurves) das Spannen, da der Bogen sich nicht so leicht wegdrehen kann. Das Schussverhalten des deflexen Bogens ist aggressiver, der Bogen wirft schneller (d.h. schnellerer Pfeilflug). Das Gegenteil ist ein reflexer Bogen.
DFBV
Deutscher Feldbogen Sportverband
DkyuB
Deutscher Kyudobund
Dominantes Auge
Jenes Auge, das beim Sehen die Führung übernimmt. Zur Bestimmung des dominanten Auges gibt es zwei Kniffe. Zum einen ist es das Auge, dem generell der Vorzug gegeben wird, beispielsweise beim Blick durch den Sucher einer Kamera, durch den Türspion oder ähnliche Situationen. Zum anderen gibt es eine kleine Übung, mit der sich das dominante Auge zweifelsfrei bestimmen lässt:
Die Arme werden ausgestreckt und mit Daumen und Zeigefingern beider Hände ein Dreieck gebildet.
Durch das Dreieck wird ein kleines Ziel anvisiert (beide Augen offen), beispielsweise eine Steckdose oder ein Schrankknauf. Dieses Objekt wird fokussiert.
Linkes Auge schließen: Bleibt das Ziel im Dreieck stehen, ist das rechte Auge das dominante.
Rechtes Auge schließen: Bleibt das Ziel im Dreieck stehen, ist das linke Auge das dominante.
Dies als alleiniges Auswahlkriterium für die Händigkeit zu nutzen führt meist dazu, dass der Bewegungsablauf nicht optimal ausgeführt werden kann.
Siehe auch „Zielauge“.
Die Arme werden ausgestreckt und mit Daumen und Zeigefingern beider Hände ein Dreieck gebildet.
Durch das Dreieck wird ein kleines Ziel anvisiert (beide Augen offen), beispielsweise eine Steckdose oder ein Schrankknauf. Dieses Objekt wird fokussiert.
Linkes Auge schließen: Bleibt das Ziel im Dreieck stehen, ist das rechte Auge das dominante.
Rechtes Auge schließen: Bleibt das Ziel im Dreieck stehen, ist das linke Auge das dominante.
Dies als alleiniges Auswahlkriterium für die Händigkeit zu nutzen führt meist dazu, dass der Bewegungsablauf nicht optimal ausgeführt werden kann.
Siehe auch „Zielauge“.
Drehpunkt
Jene Stelle an der Griffinnenseite des Bogens, die am weitesten von der Sehne entfernt ist (Standhöhe!).
Druck-Zug-Methode
Technik zum Spannen eines Langbogens: Ein Bogenende wird auf den Boden gestellt, und mit einem Fuß gegen Wegrutschen gesichert. Die Hand derselben Seite fasst den Bogengriff und zieht ihn nach hinten, während gleichzeitig die andere Hand den Bogen durch wegdrücken des oberen Wurfarms krümmt UND dabei in einer gleitenden Bewegung die Sehnenschlaufe in die Kerben schiebt. Besonders mit starken oder sehr langen Bogen schwierig. Rutscht die drückende Hand ab, kann der Bogen ins Gesicht schlagen! Kann auch eine Technik bezeichnen, wie der Bogen in den vollen Auszug gebracht wird. Vgl. Vorhalte-Methode und Swing-Draw-Methode.
Druckpunkt (Button)
Jene Stelle an der seitlichen Pfeilanlage, gegen die der Pfeil im Moment des Lösens gepresst wird. Auch verwendet als Begriff für den Punkt am Griff, auf dem die Hauptdrucklast der Bogenhand wirkt.
DSB
Deutscher Schützenbund
Durawood
Mit Kunstharz unter Druck getränktes Holz. Sehr fest und witterungsbeständig. Im Bogenbau für Mittelteile verwendet.
Durchsteige-Methode
Weit verbreitete Methode, den Bogen auf und ab zu spannen. Man steht dabei mit einem Bein "im Bogen". Birgt allerdings das Risiko, den Bogen ungleichmäßig zu belasten und / oder die Wurfarme zu verdrehen.
G
Gewundene Befiederung (Helical fletch)
Federn, die diagonal auf den Schaft geklebt werden.
Gipfelzuggewicht
Das maximale Zuggewicht bei Compound-Bogen, das überschritten werden muss, um die Reduktion zu erreichen.
Gold
Das Zentrum der Scheibenauflage, da der Neuner- und Zehnerring eine gelbe Farbe hat.
Goldfieber
Negative psychische Einstellung des Schützen beim Lösen mit vielfältigen Erscheinungsformen (Verreißen, Schwimmen, Einfrieren etc.).
GPI grains per inch
Ein Gewichtsmaß für Pfeile.
Grain
Englisch/amerikanische Gewichtseinheit (1 Grain entspricht 0,0648 g). Meist werden Pfeilspitzen nach dem Gewicht spezifiziert. Üblich sind Spitzengewichte von 60 - 100 grain (FITA-Schießen).
Griff
- Der Druckpunkt in der Bogenhand muss immer an gleicher Stelle
- Finger locker um den Griff - Daumen und Zeigefinger können eine „Gabel“ bilden
- nicht verkanten, keine Querkräfte
- Finger- oder Handgelenkschlaufe benutzen
- Finger locker um den Griff - Daumen und Zeigefinger können eine „Gabel“ bilden
- nicht verkanten, keine Querkräfte
- Finger- oder Handgelenkschlaufe benutzen
Griffstück
Auch grip, riser, handle: Jener Teil des Bogens, an dem er gehalten wird. Bei 3-teilig zerlegbaren Bögen das Mittelteil.
Gruppierung
Meint das Auftreffen der Pfeile einer Passe auf der Scheibe. Die Gruppierung ist sehr wichtig, um einen Bogen abzustimmen, dabei müssen die Pfeile nicht im Gold (Zentrum der Scheibe) gruppieren. Eine gute Gruppierung liegt vor, wenn die Pfeile eines Schützen möglichst nah beieinander liegen.
J
Jagdbogen
Bogen, der für die Jagd geeignet ist, Compoundbögen oder Recurves, die eine kürzere Bogenlänge bei höherem Zuggewicht haben. Durch die kurze Bauform handlicher und (als Recurve) leichter. Für die Beschleunigung schwerer Pfeile, meistens von kürzerer Bauart für mehr Beweglichkeit im Gelände, vgl. Scheibenbogen.
Jagdentfernung
Die Entfernung zum Ziel, auf die ein Schütze noch zuverlässig mit dem ersten Pfeil die Killzone trifft. Je nach Größe derselben und Fähigkeit des Schützen zwischen 5 und 25 m.
Jagdpfeil
Pfeil mit Jagdspitze: die Verwendung von Jagdpfeilen kann einen Verstoß gegen das Jagdgesetz darstellen.
Jagdspitze
Pfeilspitzen die es in unterschiedlichen Arten und Formen gibt, oft mit sehr scharfen Klingen. Das Jagen mit dem Bogen ist in manchen Ländern - so in Deutschland - verboten.
M
Mediterraner Griff
Von der Zughand befindet sich der Zeigefinger oberhalb, der Mittel- und der Ringfinger unterhalb des Pfeils.
Mittellinie
Bezeichnung der Linie, die sich optisch ergibt, wenn man den Bogen im ungespannten Zustand von der Seite, an der sich die Sehne befindet, betrachtet. Durch die Sehne werden die Wurfarme optisch geteilt. Bogen mit Schussfenster sind oft bis zur Mittellinie geschnitten, so dass der Pfeil genau gerade in der Mittelinie beschleunigt wird ("centercut").
Mittelteil auch Handle/Riser
Der mittlere Teil eines Bogens, an dem die Wurfarme angebracht sind.
Mittelwicklung / Mittenwicklung
Umwicklung des mittleren Teils der Sehne, auf dem der Nockpunkt fixiert wird und die vor einer Abnutzung der Sehne schützen soll. Wird meistens aus Mononylon, Fast Flight, geflochtenem oder gedrilltem Nylon hergestellt.