Die World Bowhunter Championships 2015 in Ungarn

08.09.2015 10:48:00 / Sponsoring / Kommentare 0

Alessa, Stefan, Daniel und Adrian waren für uns vor Ort bei der Weltmeisterschaft in Gödöllö

An so einem internationalen Event wie einer Weltmeisterschaft nimmt man natürlich nicht alle Tage teil, daher ist so eine Veranstaltung selbstverständlich für jeden Bogenschützen eine ganz besondere Veranstaltung.
Stefan Voß, Adrian Dinter, Alessa Thiel und Daniel Eisele aus unserem Sponsoring-Team haben sich daher alle lange und intensiv darauf vorbereitet und hier lest ihr, wie sie die WM dann hautnah miterlebt haben.

Unser Schütze Stefan erzählt: Dies war meine erste Weltmeisterschaft. Ich freute mich schon riesig darauf. Als Ziele für die WM hatte ich mir gesetzt, wenn es klappen sollte, einen Top10 Platz zu ergattern und hoffen dass die Schulter mitspielt. Die Anreise mit dem Auto gestaltete sich relativ entspannt. So konnte ich die beiden Tage vorher noch zum entspannten Techniktraining und letzten Materialtest nutzen.

Die ersten beiden Wettkampftage waren eine 3 Pfeil Runde. Die Entfernungen waren wieder ziemlich nah am Maximum gestellt. Es lief erstaunlich gut die beiden Tage und ich konnte mich vorerst auf Platz 8 tummeln. Ich wusste aber, dass meine Konkurrenten ziemlich gut in der Doppel- und in der Hunterrunde sind.

Es war wirklich eine tolle Stimmung in Gödöllö! Tierischer Wettkampfrichter... Welcher Pfeil ist wohl Stefan's?


Als nächstes folgte dann die Doppelhunter Runde. Es lief so einigermaßen durchwachsen, da ich leichte Probleme mit der Schulter bekam. Für den letzten Tag besorgte ich mir daher Salbe und Tabletten für die Schulter. Morgens ging es auch schon besser. Die Hunterrunde lief nicht so schlecht (bis leider auf zwei Schnitzer, die ich mir bis heute nicht erklären kann). Leider lief die Hunterrunde bei meinen Konkurrenten besser als bei mir, sodass mich noch zwei Schützen überholten.

Fazit von der WM: Platz 10 im Einzel FSR  (Ziel erreicht) und sogar noch Platz 2 mit der Stilart Mannschaft. Und ich bin so was von Happy smiley              

         
Was haben wir denn da?! Stefan wird zweiter mit der Mannschaft! Unseren Glückwunsch!

 

Auch Recurveschütze Adrian Dinter war mit von der Partie in Gödöllö:

Ich hatte bereits mit meinen Eltern Urlaub in Österreich gemacht, also hatten wir eine recht humane Anfahrt von ca. 400 Kilometern, die auch schnell verging. Wir reisten bereits am Sonntag an und bezogen unser Apartment in Szada etwa 10 Minuten von Gödöllö. Am Montag fand die Eröffnungs-Zeremonie mit Umzug in Gödöllö statt. Nach einigen Reden und Aufführungen war diese allerdings auch schon wieder vorbei und es ging auf den ersten Wettkampftag zu. Entgegen meiner Erwartung wachte ich am nächsten Tag vollkommen ausgeschlafen auf und fühlte mich bereit für den Tag. Nachdem ich mich nur kurz einschießen konnte, ging es schon los zum ersten Parcours. Wir warteten ca. 45 min auf unseren Bus, was allerdings nicht sonderlich schlimm war, da ich viele Bekanntschaften aus dem Vorjahr wieder traf und es somit einiges zu reden gab. Im Parcours angekommen und zu meiner Gruppe gefunden ging es auch schon los. Am ersten Tag war ich im Silbernen Parcours der meiner Meinung nach der beste war und am meisten Abwechslung bot, mit einigen Bergauf- und Bergabschüssen. Ich schoss fantastische 508 Ringe und landete auf Platz 1. Wir gingen noch etwas essen und ich legte mich schlafen. Am nächsten Tag ging es wieder von vorne los, wir fuhren mit dem Bus in den Parcours. Dieser war am zweiten Tag wesentlich monotoner als am ersten und nicht wirklich schön zu schießen. Ich schoss lange nicht so schön und sauber wie am ersten Tag und rutschte mit 462 Punkten auf den zweiten Platz ab, den ich nur wegen meines guten ersten Tages halten konnte. Ich schlief die Nacht sehr schlecht, zum Glück hatten wir am nächsten Tag frei.

Da das Wetter wie schon an den Tagen davor sehr warm und sonnig war, entschieden wir uns zum Balaton/Plattensee zu fahren. Nach etwa 1,5 Stunden Fahrt waren wir angekommen und es hatte sich gelohnt: schönes Wasser, wenig Badegäste und ununterbrochen Sonne. Nach diesem entspannten Tag konnte ich gut schlafen und war am nächsten Morgen hellwach und aufgeregt. Beim Schießen half das allerdings auch nicht weiter und ich rutschte mit 196 Punkten auf den sechsten Platz ab. Wir mussten etwa 1,5 Stunden auf unseren Bus warten und meine Nervosität stieg extrem. Als wir dann endlich im Parcours angekommen waren, schoss ich technisch sehr schlecht und war sehr unzufrieden mit mir selbst. Auch eine kleine Trainingseinheit konnte mir nicht aus meinem Tief heraus helfen. Der nächste Tag stand vor der Tür und die Hoffnung, dass es heute besser laufen würde war vorhanden, wurde beim Einschießen allerdings auch gleich wieder vernichtet. Wir hatten an diesem Tag den nächstgelegen Parcours vor uns, sodass wir den ganzen Weg laufen konnten und ca. eine Stunde früher mit dem Schießen beginnen konnten als die anderen Tage. Ich hatte mit 184 ein für mich selbst sehr schlechtes Ergebnis und rutschte somit auch weiter auf den achten Platz ab. Dabei blieb es dann auch und ich belegte somit den achten Platz mit insgesamt 1350 in der Klasse Bow-hunter-recurve in der Junior Altersklasse. Trotz meiner unzufrieden stellenden Schussleistung hat mir dass Turnier sehr viel Spaß gemacht, da ich viele Bekannte wieder gesehen habe und mich stets gut unterhalten konnte. Das Wetter war traumhaft und selbst der für den ersten Tag angesagte Regen blieb aus und es war das ganze Turnier über sonnig. Auch wenn in einem Parcours die Ziele etwas lieblos gestellt waren, gefielen die Parcours mir alles in allem relativ gut.

Auch Alessa nimmt vor allem viele positive Eindrücke von diesem Event mit. Sie war mit dem Ziel gutes Mittelfeld, also Platz 40-50, in den Wettkampf gegangen. Dass sie dann tatsächlich auf Platz 7 gelandet ist und mit 1321 Ringen gleichzeitig beste deutsche BHR Schützin wurde, ist für sie nahezu unglaublich.

 

Bowhunter-Recurveschütze Daniel Eisele berichtet:

Nach 2 erholsamen Wochen begann die WM in Gödöllö. Am Tag nach der Eröffnungsfeier waren wir alle auf einer Wiese versammelt, um kurz danach in die Stadt zu laufen. Dort gab es einige Reden und Volkstänze, die gut anzuschauen waren. Danach gab es Getränke und Gebäck. Am ersten Wettkampftag wurden wir mit den Bussen zum Parcours gebracht und schossen mit voller Konzentration. Mitten im Parcours sahen wir plötzlich eine Wildsau mit ihren Jungen, die erschreckt davon rannten. Mit 390 Punkte lief für mich der Tag nicht so gut, aber es gab ja noch andere Tage, an denen ich ja noch alles geben konnte.
Am zweiten Tag wurden wir wieder zu den Parcours gefahren und mit der Chance, unter die ersten 10 zu kommen, schoss ich auch diesen Tag mit vollem Elan. Der heutige Parcours war nicht ganz so schön aufgestellt, wie der gestrige aber es war trotzdem schön dort zu schießen. In unserer Gruppe, bestehend aus 4 Deutschen und 2 Österreichern hatten wir auch heute Spaß beim Schießen und kamen miteinander gut aus. Mit 430 Punkten verließ ich heute den Parcours und konnte den 14. Platz halten.

              
Auf dem Parcour - Treffer sichten.   Daniel (Mitte) mit seiner Gruppe.


Der dritte Tag war für uns der wettkampffreie Tag und ich hatte mich für den Tag mit Patrick Gag verabredet, um in der Stadt Eis zu essen. Als wir wieder am Wettkampfgelände angekommen waren, spielten wir noch ein bisschen Frisbee und verabschiedeten uns dann.
Nach zwei drei-Pfeil-Runden stand für uns heute die Doppelhunter-Runde auf dem Programm. Der Parcours hatte schön weite Bergauf- und Bergabschüsse und kam an der Uni mit 184 Punkten an. Mit dieser Punktzahl konnte ich mich natürlich nicht verbessern, sondern rutschte auf den 16. Platz ab.
Da der gestrige Tag nicht so gut gelaufen war, hatte ich mir für die abschließende Hunterrunde viel vorgenommen. Das schaffte ich auch mit 280 Punkten und konnte so auf den 13. Platz vorrücken.
Die Siegerehrung am letzten Tag war ein ergreifender Moment, da meine Schwester (Nicole Eisele) in der Klasse Barebow-Recurve Weltmeisterin wurde und das auch noch an ihrem 12. Geburtstag. Ich war letzten Endes stolz darauf, dass ich zweitbester Deutscher wurde.

Wir gratulieren unseren Schützen zu diesen einfach nur grandios zu nennenden Leistungen bei der World Bowhunter Championship in Ungarn ganz herzlich und wünschen ihnen auch weiterhin alle in's Kill!


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