DM des DBS in Bergkamen

14.03.2015 00:00:00 / Sponsoring / Kommentare 0
Wettkampfbericht von Patricia FechnerDM des DBS in Bergkamen
Unsere Recurveschützin Patricia Fechner berichtet: "Die Deutschen Meisterschaften des Behindertensportverbandes (DBS) fanden dieses Jahr am 28.08. in Bergkamen statt.
 
Die Meisterschaften wurden vom BSC Bergkamen ausgerichtet und als Austragungsort diente die Sporthalle der Willi-Brand-Gesamtschule.
Bereits bevor die ersten Wertungspfeile flogen, gab es die zwei Rekorde zu vermelden: Teilnehmerrekord bei der Anzahl der Sportler (133) und Rolli-Fahrern (25). Die Starter wurden auf zwei Gruppen vormittags und nachmittags aufgeteilt und auf Grund des großen Starterfeldes mussten zusätzlich zu den 17 Scheiben in der großen 3-Felder-Halle noch 6 Scheiben in einer kleinen benachbarten Halle gestellt werden.
 
Nach einer staufreien Anreise am Freitag kam ich gegen 16:30 Uhr im Hotel an. Es waren noch andere Bogensportler im Hotel und so ließen wir den Tag bei einem gemütlichen Abendessen ruhig ausklingen. Am Samstag hieß es dann früh aufstehen, denn bereits um 8:00 Uhr begannen die Anmeldung und die Ausgabe der Startkarten.
 
Ich war mental gut vorbereitet und hatte die Tage vor der DM ein wirklich gutes Gefühl. Leider hatte mich am Freitag eine Erkältung erwischt. Da bekanntlich die Hoffnung zuletzt stirbt, war ich trotzdem guter Dinge. Im Behindertensportverband starte ich in der Damenaltersklasse AB (Allgemeine Behinderung, das bedeuetet keine Einschränkung beim Bogenschießen) für den SSV Tarmstedt, einen Verein in Niedersachsen.
 
Wettkampfbericht von Patricia Fechner
Eröffnet wurde die Meisterschaft pünktlich um 9:00 Uhr und es hatte sich auch einige Politprominenz aus dem Landkreis Unna eingefunden. Nachdem jeder seine Rede gehalten hat, begannen wir pünktlich mit dem Einschießen. Mein Gefühl vor dem Wettkampf täuschte mich nicht, es lief ziemlich gut.
Die erste Wertungspasse vermasselte ich dann allerdings und startete schwach mit einer 20. Ich konnte mich aber sofort fangen und schoss dann einen 26er Schnitt. Es hat richtig Spass gemacht, ich kam gut in die Linie und konnte meine Technik super im Wettkampf umsetzen. Am Ende standen für mich 252 Ringe auf dem Ergebniszettel, und ich reihte mich damit in der Ergebnisliste erstmal auf dem 3. Platz ein. Den 2. Durchgang begann ich dann gleich mal mit einer 28 und 27. Es lief, bis meine Erkältung zuschlug. Ich hatte einen echten Durchhänger, es lief nichts mehr zusammen. Wenigstens konnte ich den Wettkampf noch mit einer 51er-Doppelpasse abschließen, was mich etwas versöhnte. Aber 238 Ringe waren nicht wirklich viel. Ja und dann hieß es bangen und Daumen drücken, ob es für die Bronzemedaille gereicht hat. So kann eine Auswertung doch zur kleinen Ewigkeit werden. Mein Jubel war groß, als dann das Endergebnis ausgehangen wurde!!! Ringgleich, gleiche Anzahl 10er und 9er teilte ich mir den 3. Platz mit Sigrid Dorlach aus Feucht, die nach dem ersten Durchgang noch auf Rang 4 lag. Das hat ja doch schon Seltenheitswert.
 
Wettkampfbericht von Patricia Fechner
Für mich war in diesem Wettkampf wichtig, dass ich die Vorgabe meines Trainers, einfach nur „schön schiessen“ (heißt, ordentliche Technik und nicht an das Ergebnis denken) umsetzen konnte. Dadurch war der Kopf frei und ich ganz entspannt.
Wirklich toll ist bei den Meisterschaften des DBS immer, wie sich die Sportler mit Handikap gegenseitig helfen und unterstützen. Interessant ist für mich auch zu sehen, welche Hilfsmittel es gibt. Hocker und Rollstuhl kennt ja jeder, aber es gibt ja auch Sportler, denen z.B. ein Arm fehlt.
Ich habe euch mal als Beispiel den Bogen meiner Freundin Renate fotografiert. Ihr fehlt von Geburt an die linke Hand. Mit einer am Bogen montierten Prothese kann sie trotzdem unseren schönen Sport ausüben."
 
Wir gratulieren von Herzen zum hart erkämpften Bronzeplatz und sind schwer beeindruckt vom Sportsgeist der Schützinnen und Schützen, die unter so gar nicht "normalen" Bedingungen sportliche Höchstleistungen erzielen - Respekt und ganz große Bewunderung!!!

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