Auf Goldkurs mit dem Jackalope Zircon

Thomas Sillmann im Parcours der LM 3D des Pfälzischen Schützenbundes

Der Jackalope Zircon im Wettkampfgeschehen

Sontag, 10. Juni 2018, 9 Uhr. In knapp einer Stunde wird der Wettkampf beginnen, 24 3D-Ziele. Der Parcours führt durch den Wald des SV Diana Jockgrim im südlichen Rheinland-Pfalz. Noch ist Zeit, ein paar Probepfeile zu schießen, die Aufregung etwas abzubauen, wach werden.

Es ist der dritte Wettkampf, an dem Thomas Sillmann in der Bogenklasse Bare Bow (Blankbogen) startet. Seit dem Umstieg aus der Compound-Klasse ist kein Vierteljahr vergangen. Ostern hatte er noch Compound blank in Dahn geschossen. Zur 3D-Kreismeisterschaft am 29. April schoss er den Zircon als Blankbogen erstmals im Turnierbetrieb. Zwischendurch noch einmal auf einem freien 3D-Turnier, quasi als Test für die Landesmeisterschaft.    

Die Zeit war also kurz, die Vorbereitung entsprechend intensiv. „Ich musste das Material abstimmen und meine Schießtechnik wettkampffest machen“, sagt Thomas. Beides sei mit dem Recurvebogen zwar kein komplettes Neuland, da er die Bogen-Basics aus dem Compoundbogensport übertragen könne. „Aber Wissen ist das eine, Können ist das andere.“

Thomas Pfeile fanden ihr Ziel auf der LM und landeten im Kill

Zum Material:

Thomas schießt den Jackalope Zircon, das 25 Zoll Aluminium-Mittelteil mit ILF-System. Dazu nutzt er die Original Jackalope Wurfarme in 36 Pfund Zuggewicht. Die beschleunigen die extrem leichten Victory VAP auf knapp 220 Fuß pro Sekunde Geschwindigkeit, geschossen über eine MG Outdoor Profi Spring Rest. Als Fingerschutz nimmt Thomas ein Blankbogen-Tab.

Zur Schießtechnik:

Blankbogen ist eine Recurve-Bogenklasse, die in allen großen Bogensportverbänden gewertet wird – also im DSB genauso wie im DFBV oder im DBSV. Geschossen wird ohne Visier und ohne Klicker. Man zielt über die Pfeilspitze. Je nach Entfernung kann man tiefer oder höher in der Sehne greifen. Je näher am Nockpunkt (also je höher) man greift, desto weiter rückt der sogenannte Nullpunkt in die Ferne. Blankbogenschützen schießen in der Regel kurze Distanzen mit tiefem Abgriff, weitere Distanzen mit geringem oder keinen Abgriff und halten die Spitze beim Zielen in die Mitte des Targets.

Vorteil am Blankbogen ist die hohe Effektivität auch ohne viel Technik. Aber man muss durch den unterschiedlich hohen oder tiefen Griff in die Sehne in Kauf nehmen, dass der Bogen nicht auf alle Distanzen perfekt getunt ist. Es ist immer ein Kompromiss. Man versucht einen passablen Pfeilflug, 3D-tauglichen Speed, Zielgenauigkeit und wiederholbare Schießtechnik unter einen Hut zu bekommen. Das ist kein Hexenwerk, bedarf aber einiger Tüftelei.

Thomas Katze freut sich über Medaille und Urkunde der LMGlückwunsch: Thomas ist nach nur 1/4 Jahr Training Pfälzer LM 3D mit dem Blankbogen

Zum Wettkampf:

Im Deutschen Schützenbund muss man sich von Turnier zu Turnier qualifizieren. Wenn alle Landesmeisterschaften geschossen sind, legt der Bundesverband Limitzahlen fest. Nur jene Schützen kommen auf die Deutsche Meisterschaft, die diese Punktzahlen erreicht haben.

Interessanterweise kann man sich für eine 3D Europa- oder Weltmeisterschaft der World Archery (also dem internationalen Dachverband des DSB) mit einer guten Platzierung qualifizieren.

Jedenfalls werden die Limitzahlen für die Deutsche jedes Jahr neu festgelegt. Die für 2017 errechneten Qualifikationszahlen kann man sich als ungefähre Orientierung ansehen, um zu wissen, was man schießen muss: KLICK!

Die Ergebnisse der Landesmeisterschaft 2018 findet Ihr hier: KLICK!


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