Bogensport International – gut zu Fuß und gut zu Pferde

08.05.2018 14:00:00 / Sponsoring / Kommentare 0

Al-Faris: Johanna Pfister zeigte vor den Augen des jordanischen Königs ihr Können im berittenen Bogenschießen

Das BSW-Sponsoring-Team wandelt auf internationalen Pfaden

Ob zu Fuß durch den Parcours, im Laufschritt beim Bogenlauf oder beim berittenen Bogenschießen vom Sattel aus – unsere Schützen sind international unterwegs! Wir begrüßen unser neues Sponsoring-Team-Mitglied Johanna Pfister, Bogenreiterin aus dem Steigerwald. Im April durfte sie bei der jordanischen Al-Faris vor den Augen des jordanischen Königs, Deutschland im berittenen Bogensport vertreten.

Johanna Pfister sorgte für Action vor der königlichen Tribüne

Bogenreiterin Johanna Pfister: Al-Faris 20.04. - 21.04.2018

Ich sitze im Sattel und spüre wie die Flanken meines Pferdes beben, höre wie es nervös durch die Nüstern schnaubt und mit den Hufen im Sand scharrt. Es ist aufgeregt – ich auch. Aber irgendwie muss ich uns beide vor dem Start noch beruhigen… Die ganze Zeit haben die Veranstalter aufs Tempo gedrückt und jetzt müssen wir warten. Warten auf Abdullah II. bin al-Hussein, den König von Jordanien – denn er ist gerade mit seiner Leibgarde am Veranstaltungsplatz des Royal Hashemite Court vorgefahren um zusammen mit seinem Sohn Prinz Hashem bin Abdullah und einigen Ehrengästen den Wettkampf zu sehen. Gemeinsam mit 47 weiteren berittenen Bogenschützen aus 25 Ländern nehme ich am Al-Faris International Horseback Archery Championship III unter der Schirmherrschaft des Königs von Jordanien teil. Die besten berittenen Bogenschützen aus der ganzen Welt sind am Start – und ich vertrete gemeinsam mit meinem Teampartner, Steffen Kirtzel, Deutschland. Nominiert wurden wir von der größten Vereinigung der Berittenen Bogenschützen in Deutschland, dem Steppenreiter e.V. Das Turnier setzt sich aus 3 verschiedenen Wettkämpfen zusammen um den weltweit unterschiedlichen Ausprägungen des berittenen Bogenschießens Rechnung zu tragen. - European Style - Asian Style - Oriental Style Allen gemeinsam ist die eigentliche Faszination des berittenen Bogenschießens: Auf dem Rücken der Pferde im Galopp über die Bahn zu fliegen, die Pfeile einzunocken während die Augen bereits das Ziel fixieren, kraftvoll den Bogen zu spannen und im richtigen Moment die Sehne frei zu geben - und das dumpfe Geräusch zu vernehmen wie der Pfeil in die Scheibe einschlägt – begleitet vom Jubel der Zuschauer… Im European Style wird ein Scheibenturm beschossen, auf dem drei Zielscheiben befestigt sind – eine für die Schüsse nach vorne, während der Schütze auf den Turm zugaloppiert, eine zur Seite, während er den Turm passiert und eine nach hinten für die Rückwärtsschüsse aus der Drehung heraus während er sich wieder vom Turm entfernt.

Die Veranstaltung Al-Faris ist im Berittenen Bogensport eine große EhreDie Bahnlänge ist 90 Meter und der Turm steht mittig, 9 Meter von der Bahn entfernt. Für diese Strecke stehen dem berittenen Bogenschützen maximal 16 Sekunden zur Verfügung um so viele Treffer wie möglich zu landen – für jede Sekunde die der Reiter schneller ist als die Zeitvorgabe erhält er einen Zeitpunkt – vorausgesetzt er hat mindestens einen Pfeil im Wertungsbereich der Scheibe. Und die arabischen Pferde, die uns von der berittenen Polizei von Amman zur Verfügung gestellt worden sind, sind schnell! Beim Asian Style stehen die Scheiben in Bodennähe und pro Scheibe darf nur ein Schuss abgegeben werden. Ein weiterer Unterschied liegt hierbei, dass die Pfeile einzeln aus dem Köcher gezogen werden müssen – was natürlich zusätzlich Zeit kostet. Hier liegt der Fokus auf der Präzision und dem richtigen Timing – denn es gibt nicht die Möglichkeit mit einem schnellen zweiten Pfeil die Scheibe nochmal zu beschießen. Insgesamt erfordert dieser Wettkampf eine höhere Geschwindigkeit, da die Zeitvorgaben für die Strecken kürzer bemessen sind. Die ersten zwei Runden wird auf drei Scheiben geschossen, von denen eine für den Seitwärtsschuss mittig neben der Bahn steht und zehn Meter weiter zwei Scheiben für eine schnellen Vorwärts- und einem sehr schnellen Rückwärtsschuss. In den folgenden beiden Runden werden dann vier Scheiben – zwei für den Schuss nach vorne und zwei für den Schuss nach hinten – aufgestellt. Die letzten beiden Runden bestehen aus dem sogenannten Mutliple-Shot – das heißt, fünf Zielscheiben werden seitlich zur Bahn gestellt – und sollen in Folge beschossen werden. Hier liegt die Herausforderung in der Kombination aus dem schnellen Ziehen der Pfeile aus dem Köcher, schnellem Nocken, dem schnellen Erfassen der unterschiedliche Ziele und dem richtigen Timing für einen präzisen Schuss aus dem schnellen Galopp heraus. All das habe ich bereits auf zahlreichen deutschen und internationalen Wettkämpfen trainieren können. Nur jetzt, am zweiten Tag der Al Faris Competition ist der Oriental Style dran.

Mounted Archery ist ganz neu in unserem Sponsoring-Team vertretenDiese Wettkampfform ist den meisten Teilnehmern unbekannt – und jeder hat nur zwei Läufe – und ich starte jetzt gleich unter den Augen des Königs … Neben der Bahn stehen sechs kleinere Scheiben, die in einem ersten Durchlauf beschossen werden können. Dann muss ich das Pferd scharf abgewenden, aus einem Heuballen  einen kurzen Speer ziehen und damit drei auf dem Boden liegende Scheiben aufspießen – während ich den Bogen irgendwie über meine Schulter hänge. Abschließend wird das Pferd nochmals abgewendet, der Speer wieder abgelegt und ich habe nochmal die Chance die seitlichen Scheiben zu beschießen. Es erklingt die Jordanische Hymne, alle Zuschauer erheben sich und König  Abdullah II. bin alHussein nimmt in der königlichen Loge Platz. Ich versuche mich und mein Pferd zu beruhigen. Ein Pferd, welches ich erst seit einer Stunde kenne, da ich für die beiden andern Wettkämpfe ein anderes hatte. Ruhig bleiben, tief durchatmen, dabei dem Pferd sanft über den Hals streicheln. „The next competiter: Johanna from Germany“, tönt es aus dem Lautsprecher. Im ruhigen Schritt lenke ich das Pferd zum Start. Ich werde das Pferd am Zügel ruhig über die Bahn galoppieren, verzichte auf die Gelegenheit gleich zu schießen, um das Pferd ruhig abwenden zu können. Einige Teilnehmer sind bereits aus der Wertung geflogen, weil es ihnen nicht gelungen ist ihre nervösen Pferde vor der Zeitmessanlage abzuwenden – das will ich vermeiden. Dann nehme ich mir den Speer, reite zurück und schieße abschließend die Scheiben. Mein Plan steht soweit und ich fühle wie ich selbst ruhiger werde, auch der Atem des Pferdes verlangsamt sich.

Ruhig an den Start; dann den Außenschenkel leicht nach hinten um dem Pferd das Startsignal für den Galopp zu geben. Schneller als gehofft rennt mein Pferd über die Bahn. Die Zügel annehmen, das Pferd sanft abbremsen um es zu wenden. Es wehrt sich, geht gegen den Zügel, steigt und bäumt sich auf. Völlige Stille bei den Zuschauern – sogar der Kommentatorin fehlen für den Moment die Worte. Ich schaffe es trotzdem das Pferd abzuwenden und greife nach dem Speer – Berittenes Bogenschießen kommt von seiner Tradition aus dem Bereich der Kampfkünste – ich gebe nicht auf. Tosender Applaus von den Zuschauerrängen bricht los während ich wieder galoppiere und zwei der drei Scheiben aufspieße. Dann lässt sich mein Pferd nicht mehr bremsen – es rast durch die Zeitmessanlage und kommt erst am Ende der Bahn wieder zum Stehen. Kurze Stille – dann wieder Applaus.

„Zero points for Germany“ - Schade – aber ich habe gekämpft – und das Erlebnis bleibt. Zum Glück ist mein Asian Style am Vormittag besser gelaufen und ich konnte fast alle Pfeile ins Ziel bringen. Letztendlich konnte ich mir in diesem Wettkampf den 8. Platz sichern. Im European Style am Vortag, bei dem ich leider etwas Schwierigkeiten hatte mit meinem 21lbs Reiterbogen die leichten Pfeile gegen den jordanischen Wüstenwind ins Ziel zu bringen, erreichte ich den 27. Platz. Als jüngste Teilnehmerin am Al-Faris International Horseback Archery Championship III war der Wettkampf, die Reise und nicht zuletzt die freundschaftliche Atmosphäre unter den Teilnehmern ein beeindruckendes Erlebnis!

Philipp Räder bei den 3D Masters in Brokeloh

Recurvebogenschütze Philipp Räder - 3D Masters in Brokeloh

„Ein 3D-Preisgeld-Turnier für sportlich ambitionierte Bogenschützen.“ Die Organisatoren der 3D MASTERS – Claus, Uwe und Volker – haben diesen Slogan dieses Jahr wieder in die Tat umgesetzt. Nicht nur der Anspruch war extrem hoch, sondern auch das Wetter war noch mehr als anspruchsvoll.

Der 1. Tag startete mit relativ kühlen Temperaturen, morgens um 9:00 Uhr mit unter 10° C. Laut Vorhersage sollte es an dem Tag zumindest trocken bleiben, dafür aber windig. Meike und ich wurden mit Pascal Wortmann, Heiko Sembdner und Hubert Ostrau in der Gruppe 27 eingeteilt. Für die Eröffnung einer Damenklasse reichte es leider nicht und somit durfte Meike bei den Herren mitschießen. Für sie kein Problem, eher für uns Herren. Wir kennen uns alle schon von vergangenen Turnieren der letzten 3D Masters. Alles erfahrene und faire Sportler, mit denen man gerne den Tag verbringt. Leider wurde Heiko in letzter Sekunde doch noch einer anderen Gruppe zugeteilt, da in einer Compound Gruppe zwei Starter nicht angetreten sind.

Mein Start ins Turnier war sehr ernüchternd und ich hatte mal wieder Probleme, ähnlich wie in Mierlo (NL), mich auf das Gelände einzulassen. Erst nach dem 9. Ziel hatte ich die groben Fehler beim Bestimmen der Entfernung im Griff. Der neue Bogen (Hoyt Faktor) verhielt sich sehr zuverlässig. Wenn ich die Entfernung richtig eingeschätzt hatte, war der Pfeil auch da, wo er hinsollte. Tag 1 war eine Doppelhunter-Runde, d.h. zwei Pflöcke, von denen jeweils ein Schuss gemacht wird. Treffer auf dem Körper gaben 5 Punkte, das Außenkill gab 16 Punkte und das Innenkill (X) gab 10 Punkte. Beide Pfeile wurden addiert. Ich konnte mich am Ende des Tages noch auf Platz 4 halten. Wir waren alle sehr dicht zusammen, was den zweiten Tag besonders spannend machte, da es dann in die Hunter-Runde ging. Pascal lag mit 322 Ringen vorne und Heiko mit 313 Ringen auf Platz 2. Meike und ich hatten beide 308 Ringe, wobei Meike ein Innenkill mehr vorzuweisen hatte.

Philipp ist stolzer neuer 3D Master 2018Tag 2 startete mit einer vollen Ladung Regen, der erst nach 3 Stunden endlich aufhörte. Dafür hatten wir heute keinen Wind. Es war das ideale Turnier, um das neue Equipment auch unter schweren Bedingungen zu testen. Ich bin erstaunlicherweise ganz gut mit dem Regen klargekommen und habe so getan, als gäbe es kein schlechtes Wetter. Das sollte man sich wirklich vor jedem Schuss nochmal sagen! Teilweise standen wir bis zum Knie im Matsch und das Wasser lief einem in den Schuh oder dieser blieb gleich im Schlamm stecken... aber gegen Mittag kam dann sogar doch noch die Sonne raus und es wurde warm. Leider hatte sich Pascal am 1. Tag schon so stark erkältet, dass er leider als Gruppenführer ausfiel und gar nicht erst antreten konnte. Gute Besserung an dieser Stelle! Im Verlauf des Tages konnte ich endlich meine „innere Visierkurve“ kontrollieren und ich konnte mich zurück an die Spitze kämpfen. Heiko ließ leider in der zweiten Hälfte des Tages etwas nach, sodass Meike und ich uns bis zu den letzten Scheiben vor Schluss noch duellierten. Es war spannend bis zum Schluss.

Heiko schaffte Platz 3, Meike landete mit 18 Ringen nur knapp hinter mir auf Platz 2 und hat in der Herrenklasse wieder ordentlich für Wirbel gesorgt. Es war ein tolles Turnier und ich bin stolz, mich 2018 wieder „3D Master“ nennen zu dürfen. Danke an Heiko Sembdner für das Bild von der Siegerehrung und den spannenden 2. Wettkampftag. Danke auch besonders an die Bogensportwelt für das Equipment. Die Saison kann losgehen…

Franz Reinprecht auf dem Hermann Gedenkturnier in Hallwang

Compoundbogenschütze Franz Reinprecht - Hermann Gedenkturnier am Samstag 07.04.2018 in Hallwang

Am Freitagnachmittag packte ich unsere Bogensachen fürs Turnier zusammen. Da diesmal auch meine Tochter zu diesem Turnier mit fuhr, sie musste aber noch bis 18:00 Uhr arbeiten. Um 19:00 Uhr war es dann soweit für die Abfahrt nach Salzburg. Lukas fuhr auch mit, den ich zurzeit trainiere. In Greifenburg holten wir noch einen Kollegen ab, der auch zu diesem Turnier mit fuhr. Auf der Autobahn Richtung Salzburg herrschte reger Verkehr. Da wir ja keinen Stress hatten, fuhren wir ganz gemütlich - lieber eine viertel Stunde später als gar nicht ankommen. Um 21:20 Uhr kamen wir in Salzburg in der Schwarzenberg Kaserne an, ich ging zum Offizier vom Tag um unsere Zimmerschlüssel zu holen. Danach bezogen wir unsere Zimmer und gingen auch bald danach zu Bett, da wir ja schon wieder um 06:00 Uhr raus mussten. Um 05:30 Uhr war Tagwache, wir packten unsere Sachen ins Auto und fuhren zum Parcoursgelände, um 06:40 Uhr kamen wir an. Danach bauen wir unsere Bögen zusammen und gingen zur Anmeldung, die war schon ab um 07:00 Uhr geöffnet. Um diese Zeit war es noch sehr frisch. Danach gingen wir einen Kaffee trinken und etwas Frühstücken, da wir in der Kaserne ja nur das Zimmer zum Schlafen hatten. Danach ging ich eine Runde Pfeile einschießen.

Franz konnte sich über den zweiten Platz freuenUm 08:30 Uhr war Begrüßung und danach Abmarsch zur Scheibe. Die Sonne war bereits auf dem Parcoursgelände und die Temperatur wurde angenehm. Laut Einteilung war die Gruppe, in der ich war, mir schon bekannt: zwei Kollegen aus Klagenfurt und zwei aus Salzburg, die ich schon gut kannte und meine Tochter. Um 09:10 Uhr war Schussbeginn. Wir starteten bei Scheibe 10 im Wald, ab Scheibe 14 kamen wir ins freie Gelände und mussten bis zur Scheibe 26 gegen die Sonne schießen. Ich kam mit diesen Lichtverhältnissen einfach nicht zurecht. Daher kassierte ich einige 5 und ein Out, da ich bis zu diesem Turnier immer Schnee und trübes Wetter hatte. Na ja was soll es ist nicht gerade mein Tag heute, machen wir das Beste daraus wird schon besser werden. Als wir wieder im Wald waren, ging es wieder leichter von der Hand. Am Ende des Tages belegte ich Platz 2, aber der Score war nicht der beste. Als wir fertig waren, packten wir unser Sachen ins Auto und warteten auf die Siegerehrung. Nach der Siegerehrung fuhren wir in die Unterkunft, gingen duschen und danach Abendessen. Um ca. 21: 00 Uhr kamen wir zurück und gingen danach zu Bett denn am nächsten Tag ging es gleich Früh los.

Franz Reinprecht auf dem WA 3D Sternturnier in Hallwang

WA 3D Sternturnier in Hallwang am 08.04.2018

So es ist so weit 05:30 Uhr Tagwache - zusammen packen und Abfahrt zum Parcoursgelände. Um 06:45 Uhr kamen wir beim Parcoursgelände an: Bogen zusammen bauen und ab zur Anmeldung, danach mal ein Frühstück. Alles am Parcoursgelände erhältlich, dort gibt es immer eine Top Küche. Nach dem Frühstück ging‘s zum Einschießplatz und sich ein gutes Gefühl für diesen Tag holen. Um 08:30 Uhr war die Begrüßung und dann Abmarsch zur Scheibe. Da wir mit unserer Gruppe die Startnummer 34 hatten, aber nur 32 Ziele am Parcours waren, sind wir als Einschub Gruppe bei Scheibe 13 gestartet. Ich war in unserer Gruppe der letzte Schütze, so hatte ich genug Zeit, mir das erste Ziel genau anzusehen und zu schätzen. Dann war es so weit - die Schützen vor mir hatten ihre zwei Pfeile abgeschossen, ich ging zum Anschusspflock, sah mir das Ziel noch einmal genau an (Fischotter), stellte mein Visier noch einmal nach und schoss den ersten Pfeil: knapp links neben der 11, Höhe perfekt - so schoss ich den zweiten Pfeil mit der gleichen Einstellung. So, die ersten zwei Pfeile sind weg, danach fühlt man sich schon um einiges leichter, zumal wenn das Ergebnis auch noch passt: 20 Punkte beim ersten Ziel. Es ging an diesen Vormittag recht gut und locker von der Hand bis zur Scheibe 32 hatte ich nur eine 5 und eine 8, der Rest lag in 10 und 11. Nach der Scheibe 32 kamen wir zur Labestation, wo die Gruppe eine Pause machen wollte, da es ja schon 12:30 Uhr war und meine Mitstreiter Hunger hatten. Ich persönlich mag überhaupt keine Pausen, da ich meine Müsliriegel-Verpflegung immer im Rucksack habe und mehr brauch ich nicht.

Nach der Pause von 20 Minuten wollte es einfach nicht mehr laufen, so schoss ich bei der Scheibe eins gleich mal zweimal eine 5. Die Konzentration war einfach nach der Pause weg. Und so ging es die letzten 12 Scheiben weiter - die Pfeile wollten einfach nicht mehr in die Zehn. Bei 12 Scheiben nur 5 10er und keine 11 ist einfach zu wenig. Denn ein Sieg oder die Niederlage spielt sich im Kopf ab, und daran muss ich sicher noch einiges umstellen. So wurde ich an diesem Tag beim Sternturnier nur 5ter. Aber was soll es beim nächsten Mal wird es schon wieder bester laufen. Nach der Siegerehrung traten wir unsere Heimreise an, denn wir hatten ja noch ca. 2,5 Stunden bis wir zu Hause sind. Bis zum Vorbereitungsturnier sind noch drei Wochen, da werde ich einfach mental ein wenig an mir arbeiten.

Das Wetter beim Start war wechselhaftDoch auch die Sonne ließ sich zwischendurch blickenZieleinlauf: jede Sekunde zählt beim Bogenlauf

Bogenläufer Marco Kreische - Werderaner Bogenlauf

Der Werderaner Bogenlauf am 14. 4. 2018 war für mich ein Heimspiel. Zum fünften Mal richteten die Werderaner Bogenschützen den Wettkampf aus, zum zweiten Mal war er Auftakt des deutschen Bogenlauf-Cups, der 2018 sechs Wertungsläufe umfassen wird. Bei wechselhaft-sonnigem Aprilwetter begrüßte Werders Bürgermeisterin Manuela Saß und der Vorsitzende des Stadtsportbundes Klaus-Dieter Bartsch 35 Teilnehmer, darunter drei Starter aus Tschechien sowie mein langjähriger Bogenlauf-Lehrmeister Maxim Menshikow, der eigens aus Russland angereist war.
Gleich zu Beginn des Laufes zeigte sich, dass mein Lauftraining der letzten Monate bitternötig war, um mit Nationalteamkollege Niklas Krause und insbesondere mit Maxim schritthalten zu können. Bis zur letzten Runde führten sie das Feld an. Niklas, der wie ich mit 11 von 12 Treffern glänzte, konnte das hohe Lauftempo am Ende jedoch nicht mehr halten und Maxim verspielte seinen herausgelaufenen Vorsprung durch zwei Fehler in der letzten Schießserie, was ich zu nutzen wusste. Nach knapp 21 Minuten konnte ich so meinen ersten Sieg der Bogenlaufsaison verbuchen, erhielt aber gleichzeitig die Hausaufgabe weiter an meiner Form zu feilen, um beim Europacup im Juli nicht auf Schießfehler Laufstärkerer angewiesen zu sein.
Im anschließenden Staffelwettbewerb lief ich mit meiner Frau und Martin von den Werderaner Bogenschützen auf Platz 5 der 7 angetretenen Teams. Das tschechische Team schaffte es auf Platz 3, obwohl ihr bester Starter wegen Carbonsplitterverletzungen der Bogenhand daheim bleiben musste. Ein für das Folgewochenende geplanter Bogenlauf in Prag, zu dem ich angemeldet war, wurde leider abgesagt. Cup-Auftakt-Verpasser haben noch alle Chancen bei den verbliebenen Wertungsläufen zu punkten, da maximal 4 Teilnahmen in die Endwertung einfließen. Allen Werderaner Helfern, Scheibenrichtern, Grillmeistern, Kuchenbäckern und Kommentator Matthias sei herzlich gedankt.

Um diese schönen Medaillen ging es (neben der Ehre) beim Werderaner BogenlaufMarco konnte sich über den 1. Platz im Einzel und den 5. mit der Staffel freuenDie Teilnehmer des Werderaner Bogenlaufes 2018

Nur als Papp-Plakat vor Ort: Marco's schärfster Konkurrent

Baumblütenlauf Werder

Vom 28. April bis 6. Mai 2018 findet im brandenburgischen Städtchen Werder (Havel) das 139. Baumblütenfest statt. Im Rahmen dieses Festes richtet der Stadtsportbund Werder den Baumblütenlauf aus, der am 29. April zum 25. Mal im Stadtpark ausgetragen wurde und an dem ich seit meiner Schulzeit regelmäßig teilnehme.

Endlich Gold nach der langen Reihe der Silbermedaillen...Marco konnte seinen AK-Sieg sichtlich genießen

Durch die ebenso regelmäßige Teilnahme des mehrfachen Olympiateilnehmers Christopher Linke sammelte ich hier zuletzt 10 Jahre in Folge nur die Silbermedaillen meiner Altersklasse. In diesem Jahr ließ er sich jedoch durch ein Papp-Plakat vertreten (Bild), sodass ich nach knackigen 5.6 km endlich die erste (und wohl einzige) Goldmedaille dieses Wettbewerbs in meine Sammlung aufnehmen durfte.

Ja wo laufen Sie denn?! Marco lief entgegengesetzt auf's Treppchen

Waldbadlauf Borkheide

Der Waldbadlauf Borkheide, der nur wenige Tage später am 1. Mai stattfand, war mir hingegen noch nicht vertraut. Weil ich dort zum ersten Mal teilnahm und die Streckenführung nicht kannte, schloss ich mich nach dem Start dem vermeintlich erfahrenen Führenden an - eine schlechte Entscheidung, denn er verpasste eine Weggabelung und lief die zweite der beiden 5 km-Runden des Kurses in entgegengesetzter Richtung zum Hauptfeld.

Diese Medaille wird Marco wohl noch lange in Erinnerung bleiben...

Weil wir den Fehler erst spät bemerkten, zogen wir die Sache eiskalt bis zum Ende durch, was für irritierte Gesichter und Belustigung unter den Streckenposten und entgegenkommenden Läufern sorgte. 

Da die gelaufene Strecke am Ende gleich lang war und jeder uns unterwegs gesehen hatte, wurden wir glücklicherweise nicht disqualifiziert.

Mit einer Zeit von 38 Minuten und 15 Sekunden durfte ich mich über Rang 2 der 86 angetretenen 10 km-Läufer, den Sieg in meiner Altersklasse und Wertungspunkte für den AOK-Mittelmarkcup freuen. Eine handgetöpferte Erinnerungsmedaille gab es obendrauf.


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